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::: Anreise ·.°.·°.·
Anreise mit der DB über München nach Lenggries, 35°C und mehr, Ankunft in Lenggries um 21:13 Uhr. Unterkunft im Draxlhof, sehr nett und gut (Bier im Keller), auch für Familienurlaub geeignet. Abends sitzen wir auf dem Balkon und beobachten die Gewitter rings herum.


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::: 1. Tag ·.°.·°.·
Das Frühstück ist reichhaltig. Abfahrt um 9:00 Uhr Richtung Vorderriß auf gutem Radweg entlang der Bundesstraße, dann ab V. sehr schöne Fahrt durch das Rißbachtal bis Hinterriß (Mautstraße, Fahrräder kostenlos). Immer wieder schöne Stellen am Bach, es ist heiß ohne Ende. Wir fahren an Hinterriß vorbei, dann auf Forstweg 90° links in den Wald hinauf zur Plumsjochhütte. Die Auffahrt ist sehr gut fahrbar, landschaftlich ansprechend mit Bach- und Murenüberquerungen. Ab der Plumsjochhütte bilden sich Quellwolken, in der Hütte Einkehr mit Kaffee und Mohnkuchen. Ab dem Joch sehr steile Abfahrt bzw. Schieben zum Achensee. Auffällig ist hier im Einschnitt das viele Geröll, das wohl im Frühjahr herunter kommt. Von der Gern-Alm nach Pertisau dann Rauschfahrt, Speed pur! Am Achensee warmer Wind und beeindruckende Gewitterwolken. Weiter nach Maurach und über die alte, sehr steile und leider verkehrsreiche Straße nach Jenbach  dort Plattfuß an meinem Hinterrad aufgrund vom Bremsen überhitzter Felge. Schlauchtausch und weiter nach Jenbach bei Regentropfen und sehr schwarzen Wolken, dann Überquerung der Autobahn und nach Westen auf der alten Landstraße nach Buch. Abwarten vor dem ehemaligen Kaufmann, doch der Regen wird eher mehr als dass er aufhört. Gegenüber Unterkunft in altem Bauernhaus bei Frau Stadler. Wir sitzen auf dem Balkon und beobachten den „Weltuntergang“, die Dorfstraße ist mittlerweile ein reißender Wildbach.


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::: 2. Tag ·.°.·°.·
Nach altem, magerem Frühstück starten wir recht früh, um 7:30 Uhr sitzen wir auf den Rädern. Es ist feucht und kalt, die Straße ist im weiteren Verlauf sogar von einer Mure versperrt, für uns von Vorteil, dadurch kein Autoverkehr. Rauf nach Weerberg, weiterhin kalt und bedeckt! Der Weg zur Weidener Hütte führt über einen langweiligen, sehr steilen Waldweg und: Regen! Ständig drängen uns Autos zur Seite, die Zufahrt ist wohl für PKW erlaubt. Die Hütte total überfüllt und laut, Kaiserschmarrn und Kuchen sind OK. Regen! Kurze trockene Phase, also rauf aufs Rad und weiter über herrliche Singletrails zum Geiseljoch, leider im Nebel (offiziell ist das Fahren auf dem letzten Stück nicht erlaubt, aber wen interessiert das bei dem schlechten Wetter! Auf der anderen Seite kurz verfahren, also zurück über eine Wiese und dadurch auch noch nasse Füße. Goretex-Klamotten an und über weite Serpentinen hinab nach Vorderlanersbach (frier! Ca. 5°C). Übernachtung in sehr guter Herberge für 33€, das erste, was wir kriegen können. Abends im Dorf nichts los, ein Wintersportort im Sommer.


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::: 3. Tag ·.°.·°.·
Nach sehr gutem Frühstück starten wir Richtung Hintertux, Wetter noch gut. Über die Bichlalm aufs Tuxer Joch, ab Sommerbergalm wieder bedeckt und kalt: Scheiße, kein Blick auf den Olperer und die Gefrorene Wand! Auf der anderen Seite wieder kurz verfahren, dann aber den steilen, landschaftlich sehr schönen Abstieg nach Kasern gefunden – Schieben – macht nichts! Kurz Kaffee und Kuchen in Kasern und dann Rauschefahrt im Sonnenschein nach Stafflach, u.a. durch einen unbeleuchteten Tunnel. In Stafflach die Bundesstraße überquert und den unscheinbaren Einstieg in den Wanderweg nach Nösslach gefunden, dieser steil, aber sehr schön unter der gigantischen Bogenbrücke der Brennerautobahn hindurch. Übernachtung in Gries, da der Hummlerhof zu nobel und sonst wenig Zimmer zu finden. In Gries in die „Alte Post“, urig und sauber, der Chef kocht und die Schwester (?) macht den Rest, seit 1560 in Familienbesitz. Wir hätten gerne auf der Sattelalm übernachtet, aber leider war dort kein Zimmer mehr frei, nur noch das Matratzenlager.


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::: 4. Tag ·.°.·°.·
Frühstück um 7:00 Uhr in der Gaststube, 8:00 Uhr Abfahrt auf die Sattelalm, diese sehr schön gelegen. Wir erfahren von anderen Bikern, dass das Matratzenlager mit nur drei Bikern belegt war, das wäre noch erträglich gewesen. Ab dort 450Hm schieben auf den Sattelberg, dort super Aussicht – lohn sich unbedingt! Italienische Grenze, Dynamite-Trails aus dem ersten Weltkrieg ohne Ende, mit verfallenen Bunkeranlagen grauslich schön! 1000m-Abfahrt nach Brennerbad, schön vorsichtig, damit sich die Felge nicht wieder überhitzt, gegenüber gleich wieder hoch zur Zirogalm, gut fahrbar (Achtung: der Einstieg ist sehr unscheinbar als Unterführung unter der Brennerautobahn versteckt). Die Leute auf Zirogalm sehr sympathisch, wir machen Pause mit Apfelschorle und Brettljause mit dort hergestelltem Graukäse. Dann vorbei an der viel gelobten Enzianhütte auf sehr schönem Weg hinauf zum Joch, dort mehrere Edelweiß entdeckt. Leider auch wieder die Physik und das Autoventil: Plattfuß! Die Abfahrt ins Pfitschertal ist bombastisch: gute erhaltene Militärstraße durch fast senkrecht aufgefaltete Gesteinsschichten und einem interessanten Tunnel. Ein Südtiroler-Italiener weist uns am Ende der Abfahrt freundlich darauf hin, dass diese laut Landesgesetz Nr. 10 zum biken gesperrt ist, aber zum Glück nur bergauf! In Kematen nehmen wir Quartier im Gasthof Alpenrose. Nachdem wir uns frisch gemacht haben, genießen wir das Essen auf der Terrasse und den Blick auf unser morgiges Ziel.

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::: 5. Tag ·.°.·°.·

Kematen, Gasthof Alpenrose, 2:00 Uhr: Ich suche ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen, Thomas schnarcht schon wieder wie ein Berserker! Gaststube: Kaffeemaschine läuft, Frühstücksraum: zu unbequem. Also wieder zu Thomas zurück in den Schnarchraum: FÜRCHTERLICH – die fünfte Nacht – die Laune ist im Keller! Um 7:30 Uhr eine kleine Entschädigung durch das gute Frühstück, serviert von der sehr netten Wirtin.

Die Auffahrt auf die Großberg-Alm über extrem steile Militärstraße, schieben bis zur Alm, dann wunderbar fahrbar bis zum Pfundererjoch (2568m). Am 2000m wird die Landschaft noch schöner als sie ohnehin schon ist, Singletrails bis zum Abwinken. Auf dem Joch dann sehr kalt, Schneefelder, wir schieben. Das sich vor uns öffnende Hochtal übertrifft alles bisher gesehene, verbal nicht zu beschreiben. Schieben über Schneefelder, begleitet von Murmeltieren und Alpenstrandläufern, ringsherum Berge über 3000m hoch. Bis zur Jausenstation Rauschefahrt über Almwege, dann weiter bergab über steilen Militärweg im Einschnitt, rechts ein imposanter Wildbach. Und schon wieder Plattfuß wegen Überhitzung des Reifens – uns gehen die Ersatzschläuche aus und die Luftpumpe zerbröselt in ihre Einzelteile – Schrott! Ich schiebe, teils gehend, teils im Laufschritt, bis Pfunders die Almstraße hinab. Thomas ist vorgefahren und hat einen Schlauch (Rennrad-Maß) und eine Luftpumpe organisiert: ist einfach von Haus zu Haus gegangen. Geborgter Schlauch hat ein Loch - Oh Mann! - geflickt und eingebaut, passt soso-lala. Ich habe nun definitiv keinen Bock mehr, das Geschnarche und die Pannen, die aufgrund dünn-geschliffener Felge wohl so weitergehen werden. Das Wetter soll auch schon wieder schlechter werden, also spare ich mir das ursprüngliche Tourziel „Drei Zinnen“. Mit dem Erreichen des Pustertals ist die Alpenüberquerung auch geschafft und somit fällen wir folgende Entscheidung: Thomas fährt wie geplant weiter, ich rolle ins Pustertal und dann nach Brixen auf der super ausgebauten Radroute.

Mittlerweile befinde ich mich auf der Radroute, es ist bei starkem Südwest unerträglich heiß (ca. 43°C im Schatten). In Mühlbach fülle ich am Supermarkt meine Energiereserven mit Bananen und Joghurt auf. Von dort weiter nach Brixen, leider auf viel befahrener Bundesstraße gelandet – Lebensgefahr! Abzweig nach Nauders gefunden, schnelle Abfahrt nach Brixen, der Fahrtwind ist heißer als ein Föhn. Der anvisierte Schnellzug um 17:10 Uhr nach München hat leider keinen Platz mehr für mein Fahrrad, also mit einem Regionalzug zum Brenner. Ich bin froh um die zweistündige Erholungspause im Zug, viele Rennradfahrer dabei, welche die Abfahrt vom Brenner nach Brixen als Feierabend-“Training“ nutzen. Dort oben hat es schon geregnet, aber als ich aussteige, ist es trocken. Der Bahnhof ist wie ausgestorben, nur einige wenige, die in den Anschlusszug nach Innsbruck steigen. Ich rolle auf der Bundesstraße 182 hinab nach Gries, die Alte Post hat Ruhetag, aber Frau Brunner ein paar Häuser weiter hat noch etwas frei. Dort sehr sauber, WC und Dusche auf dem Gang, für 22,- Euro OK.


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::: 6. Tag ·.°.·°.·
Habe sehr gut geschlafen, nachts hat es viel geregnet. Frühstück ist ab 6:00 Uhr möglich, und ich bin schon 5:45 Uhr beim Essen. Das ist besser als in der Alten Post! 7:30 Uhr Abfahrt auf der B182, sehr schnell und vor allem einsame Fahrt bis nach Innsbruck. An der Strecke besonders liebliche Landschaft (das ist das Sill-Tal) und gutes Wetter. Genussabfahrt bis zum Innsbrucker Bahnhof, dort ein Ticket bekommen über Garmisch nach München und Karlsruhe. Eine gute Stunde bleibt mir noch Zeit. Also Innsbruck mit dem MTB erkunden: Goldenes Dachl, der Hochwasser führende Inn und die Altstadt, die sich langsam belebt.

Die Strecke nach Garmisch wird mit einem Schienenersatzverkehr mit Bussen bedient, die Bahngleise werden ausgetauscht. Mein MTB wird vom sehr freundlichen ÖSB-Beamten in Wolldecken eingepackt und in einen Sprinter verladen, ich steige in den klimatisierten Reisebus. Die Fahrt geht über Seefeld und Mittenwald über landschaftlich sehr schöne Strecken. Der Sprinter folgt dem Bus - das nenne ich Service! Dann mit der Deutschen Bahn nach München und Karlsruhe natürlich mit Verspätungen.